Auf Klassenfahrt an die Blumenriviera

Der italienische Teil der Riveria erstreckt sich von der französischen Grenze bis in die Toskana. An der ligurischen Küste östlich und westlich Genuas herrscht zu jeder Jahreszeit mildes Klima. Hier kann man es sich auf einer Schülerreise inmitten exotischer Pflanzen und historischer Zentren mit einer Prise Meer gut gehen lassen.

Unterwegs an der Riviera di Ponente: Abtauchen ins Blumenmeer

Ausgangspunkt der Reise an der Riviera ist die Perle Liguriens. Schon von weit her können Seefahrer das Wahrzeichen Genuas, den über 100 m hohen Leuchtturm aus dem Jahr 1544 erspähen. Die pulsierende Hafenstadt mit dem größten Containerumschlagplatz des Mittelmeeres ist Ausgangspunkt vieler Kreuzfahrten und Fährlinien. Die Seefahrt hat hier schon immer eine große Bedeutung gehabt und die Bewohner beeinflusst. Kein Wunder also, dass der berühmteste Sohn der Stadt, Christoph Kolumbus, von hier aus die Welt entdecken wollte! In der Altstadt, eine der weitläufigsten in ganz Europa, kann man buntes Treiben und mediterranes Flair erleben.

Von der Mertopole aus startet die Gruppe in Richtung Westen immer an der Küste entlang. Erster Stopp ist Alassio. Weiße Sandstrände und die malerische Altstadt sind ein starker und willkomener Kontrast zum lauten und quirligen Genua. Über 20 Kirchen und Kapellen gibt es auf einem Stadtspaziergang zu entdecken. Der Stadtpark ist von einer kleinen Mauer umgeben, die seit 1951 von Bewohnern und Künstlern mit bunten, ungleichmässig formatigen Fliesen versehen wurde. Dieses Gemeinschaftskunstwerk initiierte der Schriftsteller Ernest Hemmingway. Bis heute ist dieser Brauch lebendig.

Die Region zwischen San Remo und Bordighera wird als eigentliche Blumenriviera bezeichnet. Viele Blumenfelder und Märkte, auf denen die bunten Gewächse feilgeboten werden, gaben diesem Küstenabschnitt seinen Namen. Heute prägen jedoch auch viele ertragssteigernde Gewächshäuser die Gegend. Einst wurden in dieser Region überwiegend Oliven und Zitrusfrüchte angebaut. Dies änderte sich als zwei Ausländer sich im 19. Jahrhundert an der Küste ansiedelten und sich der Botanik verschrieben. Der französische Schriftsteller Alphonse Karr verbrachte seine letzten Jahre in Saint-Raphaël bei Cannes nahe der heutigen italienischen Grenze im Exil und vertrieb Blumensamen in die ganze Welt, vor allem aber nach Paris. Zudem ließ sich der englische Lord Sir Thomas Hanbury hier nieder und erschuf auf seinem Anwesen einen imposanten Botanischen Garten. Er pflanzte Rosen, Palmen und Mimosen an. Die italienischen Bauern stellten nach und nach ihren Anbau im ganzjährig milden Klima ebenfalls auf Blumen um. Und so wurde der Küstenabschnitt zur Blumenriviera. Die Palmenriviera schließt sich unmittelbar und übergangslos an. Die rund 70 km lange Küste, die überwiegend von diesen tropischen Gewächsen geprägt ist, liegt zwischen Varazze westlich von Genua und Laigueglia nahe Alassio.

Jedes Jahr am dritten Juni-Wochenende kommen in Ventimiglia tausende Menschen zusammen, um gemeinsam das Blumenfest zu zelebrieren. Ein imposanter Umzug mit aus Blumen gefertigten Figuren zieht durch die Straßen und im Anschluss bewerfen sich Einheimische und Besucher gegenseitig mit Nelken. Ein großer Spaß für alle!

Im Kurort Sanremo lohnt sich ein Spaziergang durch die verwinkelten Gassen und Durchgänge der Altstadt „La Pigna“. Die Blumenstadt macht ihrem Namen alle Ehre. Auf dem Markt des größten Ortes an der Blumenriviera können Besucher im wahrsten Sinne in einem Meer von Nelken und Rosen „baden“.

Ein Überangebot an Farben und Düften erwartet die Klasse in Bordighera. Mehrere tausend Palmen, Zitronen-, Orangen- und Olivenbäume prägen diesen besonderen Fleck an der Palmenriviera. Tauchen sie mit der Klasse ein ins exotische Pflanzenmeer!

Ausflug an die Riviera di Levante: In Richtung Osten immer der Toskana entgegen

Das kulturelle Zentrum La Spezia liegt am östlichen Rand Liguriens an der Grenze zur Toskana. Umgeben von malerischen Berg- und Fischerdörfern steht in dieser Stadt in Sachen Bildung und Kultur für Schulklassen einiges auf dem Programm. Zahlreiche Museen erwarten die wissenshungrigen Besucher. Ob Ausgrabungen und Fossilien, historische Seekarten und nautische Instrumente oder Vasarely und Kandinsky, hier kann jeder Schüler eine Vertiefung seiner Wahl belegen.

Nordwestlich von La Spezia bekommt die Gruppe den Kopf wieder frei. Im Nationalpark Cinque Terre, der seit 1997 zum UNESCO Weltnaturerbe zählt, gelangt die Gruppe zu Fuß hoch hinaus und erlebt eine der schönsten Landschaften der Welt hautnah. Zahlreiche Wanderwege durchziehen die geschützte Region mit ihren fünf malerischen Dörfern. Auch mit dem Drahtesel kann die Naturregion aktiv und mit mehr Geschwindigkeit erkundet werden.

Ausflug nach Frankreich: Ab an die Cote d´Azur

Die Mittelmeerküste Südfrankreichs wirkt so malerisch wie ein Bild aus einem Roman. In Wahrheit ist nur der Name dieses Riviera-Abschnittes der Literatur entsprungen. Die „Azurblaue Küste“ ist vielfältig. Vor dem bergigen Hinterland mit seinen bildreichen Bergdörfern erstrecken sich aufregende mondäne Prominenzhochburgen und einsame Buchten. Im Fürstentum Monaco unweit der italienischen Grenze spürt man auf nur wenigen Quadratkilometern hochkonzentrierten Glanz und Glamour. Jeder zweite Einwohner hier ist millionenschwer. Den Reichtum des Stadtstaates kann die Klasse z.B. am Casino von Monte Carlo, dem Hotel de Paris, am Yachthafen oder der Oper ablesen.

Tipp für Schulklassen: Botanikbegeisterte kommen im Jardin Exotique voll auf ihre Kosten. Inmitten der außergewöhnlichen Pflanzenwelt genießen alle einen beeindruckenden Panoramablick über den zweitkleinsten Staat der Welt. 85 m über dem Meeresspiegel und direkt neben dem Fürstenpalast hat man auch vom Ozeanografischen Museum einen spektakulären Blick auf den luxuriösesten Kleinstaat der Erde. 4000 Fischarten und 200 wirbellose Wassertiere beherbergt das prunkvolle Bauwerk dieses Instituts für Meereskunde. Aber auch historische Forschungsgeräte oder das Skelett eines Blauwals können besichtigt werden. Individuelle Gruppenbesuche können mit der Museumspädagogik der Einrichtung nach Absprache erarbeitet werden.

Weiter an der Küste geht es in die Kulturmetropole Nizza. Hier schlagen Kennerherzen höher. Moderne und zeitgenössische Kunst wohin das Auge blickt: Matisse, Chagall, Manet, Degas und Roy Lichtenstein, Andy Warhol oder Niki de Saint Phalle. Wer für bewegte Kunst „brennt“, den zieht es ins Centre Cinématographique, dem Informationszentrum in Sachen Film. Feiern lassen sich die Filmschaffenden gerne einige Kilometer weiter in Cannes. Wer hier die prunkvolle Promenade herunterschlendert, taucht in die bunte Welt des Badeortes ein. Jedes Jahr im Mai wird die Stadt und ihre Flaniermeile während der Internationalen Filmfestspiele zur Heimat internationaler Stars und Sternchen.

Vor der Küste Cannes warten traumhafte Inseln darauf entdeckt zu werden. Die schönste und aufregendste der Lerinischen Inselgruppe ist wohl Sainte Marguerite. Nach 15 Minuten Fahrt erreicht die Gruppe die mit Eukalyptus und Kiefern bewachsene Felseninsel. Sie birgt viele Geheimnisse, die es zu entdecken gilt. Im Norden des Eilandes im Fort Royal wurde im 17. Jahrhundert der Mann mit der eisernen Maske gefangengehalten. Auf der Spur des Insassen, der der Zwillingsbruder Ludwigs des XIV. gewesen sein soll, kann man sich in seiner ehemaligen Zelle begeben. Im Museum sind zudem handschriftliche Aufzeichnungen eines weiteren Gefangenen zu bestaunen. Diese wurden erst 1990 bei Restaurierungsarbeiten in der Zellenmauer entdeckt. Noch spannender wird es nur, wenn man eine Nacht in der Festung verbringt: Gruppenübernachtungen sind in den ehemaligen Hafträumen des Forts ebenfalls möglich. Was für ein aufregendes Abenteuer!

Übernachtungen

Für Schulklassen bieten sich in Hotels und Hostels ganz unterschiedliche Übernachtungsmöglichkeiten. Wir von klaju suchen Ihnen gerne eine passende Unterkunft heraus. Geben Sie bei Ihrer Anfrage oder Buchung einfach an, welches Budget sie zur Verfügung haben, wie wichtig Ihnen die Originalität Ihrer Unterkunft ist und ob Sie spezielle Wünsche für die Verpflegung haben.